Phase 3 (2006-2007):
Europa als Aufgabe: Grenzen und Chancen von Erweiterung und Vertiefung der EU
Dachthema Die Integration der Staaten des östlichen Europa in die EU ist kein Selbstläufer, sondern von vielfältigen Risiken begleitet. So bekannt diese Tatsache im Allgemeinen sein mag, so wenig sind die komplexen Zusammenhänge und Probleme der Umsetzung der normativen Vorgaben in die gelebte Praxis der einstmals sozialistischen Staaten voraussehbar. Die kompetente wissenschaftliche Begleitung des Prozesses der Vertiefung und Erweiterung der EU nach Osten und Südosten ist gerade für Bayern von besonders großer Bedeutung. Genau hier kann der bayerische Forschungsverbund forost seine über Jahre gesammelte Kompetenz und seine Erfahrung mit internationaler und interdisziplinärer Kooperation einbringen, um Probleme rechtzeitig zu benennen und der Öffentlichkeit die Chancen der Erweiterung zu vermitteln. Mit Hilfe einer solchen wissenschaftlichen Begleitung kann die Fähigkeit Bayerns, an einem erfolgreichen Projekt Europa gestaltend mitzuwirken, verstärkt und .so die notwendige Basis für eine bessere Beteiligung von Wirtschaft und Gesellschaft an diesem Prozess geschaffen werden.

Die Integration der Staaten des östlichen Europa in die EU ist kein Selbstläufer, sondern von vielfältigen Risiken begleitet. So bekannt diese Tatsache im Allgemeinen sein mag, so wenig sind die komplexen Zusammenhänge und Probleme der Umsetzung der normativen Vorgaben in die gelebte Praxis der einstmals sozialistischen Staaten voraussehbar. Die kompetente wissenschaftliche Begleitung des Prozesses der Vertiefung und Erweiterung der EU nach Osten und Südosten ist gerade für Bayern von besonders großer Bedeutung.

Genau hier kann der bayerische Forschungsverbund forost seine über Jahre gesammelte Kompetenz und seine Erfahrung mit internationaler und interdisziplinärer Kooperation einbringen, um Probleme rechtzeitig zu benennen und der Öffentlichkeit die Chancen der Erweiterung zu vermitteln.

Europa kann nur dann als politischer und ökonomischer Raum entstehen und bestehen, wenn dieser Prozess auch als Idee verstanden wird, als Entwicklung einer dynamischen Wertegemeinschaft, in der Frieden, Freiheit, Menschenwürde, Wohlstand und Kultur auf einem gemeinsamen Konsens aufbauen.

Die Verinnerlichung solch gemeinsamer Werte bei allen, besonders aber den neuen Mitgliedern ist eine evolutionäre Aufgabe, die nicht durch ein einmaliges historisches Ereignis bewirkt werden kann. Im Gegenteil, sie wird Zeit und zielgerichtete Anstrengung in Anspruch nehmen. Die wissenschaftliche Begleitung des Zusammenwachsens ist geboten. Der Fehler der deutschen "Wiedervereinigung", die auch nach 15 Jahren noch nicht verwirklich werden konnte, sollte nicht wiederholt werden.

Die Osterweiterung der EU und die Entstehung einer Europäischen Verfassung sind zwei fundamentale Daten, die weit über 2004 die Zukunft Europas prägen werden. Die Europäische Integration ist an einer Wegmarke besonderer Dimension angelangt:

Historisch und geografisch, weil "das Europa der 25" erstmals einen Großteil des geografischen Europa vereint,

ökonomisch, weil mit der erweiterten EU der größte Wirtschaftsraum der Welt entstanden ist

funktionell, weil die einzigartige Kumulierung unterschiedlicher Kompetenzen und Kulturen auf supranationaler Ebene eine weit über jeden tradtionellen Staat hinausreichende Machtfülle zur Folge hat.

Diesen Gegebenheiten stehen jedoch, so zeigt der Blick in die jetzigen und künftigen Erweiterungsländer, Bedingungen und Tatsachen gegenüber, die den Integrationsprozess verlangsamen und sogar behindern können. Aus der Fülle der Fragen der beteiligten Disziplinen seien genannt:

  • Wird die wirtschaftliche Konvergenz gelingen und werden die neuen Staaten sich anpassen oder die EU ökonomisch auf ein niedrigeres Niveau zwingen?
  • Gefährdet oder stärkt der Einigungsprozess die Chancen der EU in der zunehmende globalisierten Wirtschaft?
  • Werden die rechtsstaatlichen Institutionen auch in der Praxis funktionieren oder wird es zu einem Gegensatz zwischen Gesetzesrecht und Rechtskultur kommen?
  • Wird der zumeist schwache Nationalstaat und die verbreitete Diskriminierung von Minderheiten deren Migration nach Westen fördern? Sind Minderheitenkonflikte ein Sicherheitsrisiko für die EU?
  • Können die in mehreren Ländern deutlich geäußerten antieuropäischen Diskurse als politisches Mobilisierungspotential wirksam werden? Hat die Entstehung einer "europäischen Identität" in den Ländern des östlichen Europa eine Chance?
  • Hat in den traditionell zentralistisch strukturierten Ländern des östlichen Europa die kommunale Selbstverwaltung und die Stärkung regionaler Autonomie ("Europa der Regionen") eine reale Chance?

Einzelprojekte Alle Projekte von forost Phase 3 (2006-2007) auf einen Blick
Projekte 2001-2005 Alle Projekte von forost Phase 2 (2003-2005) auf einen Blick.
Alle Projekte von forost Phase 1 (2001--2003) auf einen Blick.
Veranstaltungen Tagungen, Kongresse, Vorträge, organisiert von den einzelnen Projekten oder von forost insgesamt

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