projekt I.
  Justizreformen in Osteuropa als Teil der Systemtransformation
Ziel Das Projekt bietet einen erstmaligen Gesamtüberblick über die Justizreformen und ihre Besonderheiten in den acht untersuchten ost-, ostmittel- und südosteuropäischen Transformationsländern: Kroatien, Polen, Rumänien, Russische Föderation, Slowakische Republik, Tschechische Republik, Ukraine und Ungarn. Vergleichend werden auch die Justizreformen in anderen Ländern Osteuropas betrachtet.

Der Begriff der Justiz wird weit verstanden und umfasst nicht nur die Gerichte, Rechtspflegerschaft und Gerichtsvollzieherschaft, sondern auch die Staatsanwaltschaft, die Anwaltschaft und Rechtsberatung sowie das Notariat. Die Untersuchung erfolgt auf vier Ebenen,
- der normativen Ebene,
- der institutionellen Ebene,
- der Ebene der Rechtsphilosophie und Rechtskultur sowie
- auf praktischer Ebene.
Es wird untersucht, ob und inwieweit überkommene rechtliche Strukturen wirklich überwunden sind und das Justizwesen die europäische Integration der erforschten Länder begünstigt oder behindert. Besonderes Augenmerk gilt dabei dem Aspekt der Rechtssicherheit für den Wirtschaftsverkehr. Im Rahmen einer Rechtsvergleichung werden die für alle Länder typischen Probleme herausgearbeitet und sowohl allgemeine als auch auf einzelne Länder bezogene Empfehlungen für die weitere Transformation des Justizwesens erarbeitet. In diesem Sinne werden auch Erkenntnisse über die Interdependenz zwischen rechtlicher und wirtschaftlicher Transformation erwartet, aus denen entsprechende Zusammenhänge und Empfehlungen abgeleitet werden können.
Außerdem verspricht der Rechtsvergleich mit dem deutschen Justizsystem Anregungen für die hiesige, stets aktuelle Diskussion zur Justizreform.

Das IOR widmet dem wegen der bevorstehenden EU-Osterweiterung hochaktuellen Thema "Justizreformen in Mittel- und Osteuropa" eine internationale Fachtagung sowie einen Projektband mit Länderberichten in der IOR-Studienreihe. Diese Fachtagung sowie die Herausgabe des Projektbandes sind für das Frühjahr 2003 vorgesehen.
Bereits im Herbst 2002 gibt das IOR im Rahmen dieses Projektes einen Themenband "Justiz in Osteuropa" im JOR - Jahrbuch für Ostrecht heraus. In diesem Band werden namhafte Persönlichkeiten aus Wissenschaft und Praxis zur Justizkrise und Justizreform in den untersuchten Ländern Stellung nehmen.
Zeitraum 1. 3. 2001 bis 31. 3. 2003
Team Prof. Dr. Friedrich-Christian Schroeder
Dr. Stefanie Solotych
Dr. Peter Leonhardt
Dr. Andrea Gyulai-Schmidt
Tomislav Pintaric
Niels v. Redecker M.A.
Anwendung internationale Politik und Wirtschaftsbeziehungen
  Publikationen.
   
 

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