projekt 2I.2
  Osterweiterung und Währungsunion: Risikoabschätzung für die wirtschaftliche Entwicklung und Stabilität
Ziel

Untersuchung bestehender Modelle für die Aufnahme der EU-Beitrittsländer aus Mittel- und Osteuropa in die Europäische Währungsunion im Hinblick auf ökonomische und soziale Konsequenzen. Die Analyse zu erwartender Probleme wird den politischen Akteuren dabei helfen, eine adäquate Politik zu formulieren.

Zeitraum 1.6.2003 bis 1.6.2005
Team Prof Dr. Lutz Hoffmann
Dr. Roman Cech

Projektbeschreibung Im Prozess der Europäischen Integration ist neben der EU-Osterweiterung auch die Heranführung der neuen Mitglieder an die Europäische Währungsunion (EWU) vorgesehen. Früher oder später werden die mittel- und osteuropäischen EU-Mitgliedstaaten die Gemeinschaftswährung übernehmen. Wie jedoch sollte der EWU-Beitritt der postsozialistischen Länder, deren wirtschaftliche und politische Rahmenbedingungen noch erhebliche Defizite im Vergleich zur heutigen EU aufweisen, vollzogen werden?

In der Literatur werden grundsätzlich zwei Strategien für den Beitritt mittel- und osteuropäischer Staaten zur Europäischen Währungsunion vorgeschlagen:

Die erste Strategie sieht vor, dass die neuen EU-Mitglieder der EWU erst beitreten, wenn sie solide makroökonomische Daten vorlegen können. Der Beitritt zur EWU bedeutet somit den Abschluss langwieriger Reformen und Stabilisierungsmaßnahmen der ökonomischen und politischen Rahmenbedingungen.

Kritiker dieser Strategie befürworten die Aufnahme der mittel- und osteuropäischen Länder in die EWU, sobald diese die Maastricht-Kriterien erfüllen. Eine stabile Währung schafft ihrer Meinung nach das beste Umfeld, um der Wirt-schaft Mittel- und Osteuropas neuen Aufschwung zu geben.

Die unterschiedlichen Beitrittsstrategien führen zu jeweils unterschiedlichen Risikoabschätzungen in den postsozialistischen Ländern. Das Projekt „Osterweiterung und Währungsunion: Risikoabschätzung für die wirtschaftliche Entwicklung und Stabilität“ hat das Ziel, zum Verständnis der ökonomischen und sozialen Konsequenzen alternativer Aufnahmestrategien in die EWU beizutragen. Folgende zentrale Fragen müssen im Rahmen des Projektes beantwortet wer-den:

  • Wie werden die unterschiedlichen Risikoabschätzungen der Strategien die Formation neuer Unternehmen in den künftigen Mitgliedstaaten beeinflussen?

  • Welche langfristigen Wohlfahrtsgewinne sind - den Risikoabschätzungen zufolge - zu erwarten?

  • Wie bestimmen die Risikoabschätzungen den Produktivitätszuwachs in den verschiedenen Wirtschaftszweigen?
Anwendung Das Projekt analysiert umfassend die Probleme, die in Folge einer Erweiterung der EWU entstehen können. Erst eine systematische Untersuchung der Problematik ermöglicht den politischen Akteuren, eine adäquate Politik in den Bei-trittsstaaten zu formulieren. Wohlfahrtseinbußen in Folge eines Beitritts zur EWU können somit gemindert oder gar vermieden werden.
 Publikationen Roman Cech: General equilibrium model of an economy with a futures market. In: forost-Arbeitspapier 15 (Sept. 2003).
 

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