projekt 2IV.1
  Datenbank Sprachkulturen in Osteuropa
Ziel

Ausbau und Pflege der im Rahmen des forost-Projekts aus Phase I (2001-2003) angelegten Datenbank zu sprachwissenschaftlichen, historischen, rechtlichen, politischen und anderen gesellschaftsrelevanten Fragen von Sprache und ihrer Kulturivierung in Osteuropa.

Zeitraum 1.6.2003 bis 1.6.2005
Team Prof. Dr. Albrecht Greule
Prof. Dr. Nina Janich
Ljudmila Teslia

Projektbechreibung Das Projekt bietet in Form eines gesamteuropäischen Handbuchs (erschienen 2002 im Verlag Gunter Narr) sowie einer Datenbank eine Analyse der Sprachsituation in Ost-europa und der Evaluation sprachkultivierender Maßnahmen unter besonderer Berücksichtigung der Veränderungen, die durch den politischen Systemwechsel bedingt sind. Die Fortsetzung des Projekts in der forost-Phase II dient dem Ausbau und der Pflege der bereits in der ersten Phase (2001-2003) eingerichteten XML-Spy-Datenbank zu den Sprachkulturen Osteuropas. Zu jeder osteuropäischen Einzelsprache werden sprachwissenschaftliche, rechtliche, politische und gesellschaftlich relevante Fakten der Sprachkultur/Sprachkultivierung/Sprachpolitik und ihren historischen Bedingungen zusammengetragen. Das Datenbankformat ermöglicht einerseits eine schnelle Ergänzung und Aktualisierung der einzelnen Felder, wie sie im Buchformat nicht gegeben ist. Andererseits soll die Datenbank um weitere, im Handbuch „Sprachkulturen in Europa“ nicht behandelte Sprachen ergänzt werden: Armenisch, Baschkirisch, Gagausisch, Kalmückisch, Romanes, Tatarisch, Tschuwaschisch; evtl. weitere Splittergruppen wie Krimtatarisch, Karaimisch u.a. sowie ggf. Georgisch. Außerdem eröffnet die Datenbank neue und andere Nutzungsmöglichkeiten als das Handbuch (wie Freitextsuche und Indexzugänge).
Anwendung Die Angaben zu Spracheinstellung, Sprachgesetzgebung, Minderheitensprachen etc. vermitteln einen Einblick in nationale und kulturelle Mentalitäten und tragen zum besseren Verständnis anderer Kulturen und ihrer Haltung ihren Nachbarn gegenüber bei. Die Datenbank stellt somit für die bayerische Wirtschaft und Politik konzentriert allgemeine und grundlegende Information über Nachschlagewerke (Grammatiken, Wör-terbücher, Lehrwerke u.Ä.), über Institutionen, die Sprachberatung anbieten oder innerhalb der betreffenden Sprachgemeinschaften Norminstanzen darstellen, sowie über die Existenz, den Inhalt und die Ausführungsbestimmungen von Sprachgesetzen bereit und verspricht erste Orientierungshilfen zu Sprachsituation, Sprachkonfliktpotential und Spracheinstellungen in osteuropäischen Regionen und damit zu den Ausgangsbe-dingungen potentieller Kooperation. Der so gewonnene Überblick dient außerdem als Grundlage für Analysen zur Identifizierung von Risiken und für das Verständnis und den Respekt für die beteiligten Kulturen. Für die Politik spielt das respektvolle Eingehen auf den Anderen, z.B. durch Wissen über seine Sprachgebräuche, eine nicht zu leugnende wichtige Rolle. Doch auch im wirtschaftlichen Bereich ermöglichen trotz der Dominanz des Englischen Fremdsprachen- und Kulturkenntnisse neben leichterer Verständigung die Demonstration von Höflichkeit und Identifikation mit dem Kunden/Partner und haben damit auch verkaufs- und verhandlungspsychologische Bedeutung.
Untersuchte Länder Albanien, Armenien, Bulgarien, Deutschland, Estland, Finnland, Georgien, Grie-chenland, Italien, Jugoslawien und die Nachfolgestaaten, Lettland, Litauen, Republik Moldau, Österreich, Polen, Rumänien, Russland, Slowakei, Tschechien, Türkei, Weißrussland, Ukraine, Ungarn
 
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