Different Dimensions of Diversity across Europe / Aspekte von Diversität im Prozess der Europäisierung
Autoren Barbara Dietz, Richard Frensch
ISBN 978-3-9810703-6-1
ISSN 1613-0332

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Preface (English)

Inhalt

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Vorwort

Die beiden Aufsätze dieses Bandes betonen verschiedene Aspekte von Diversität, die durch die zentralen Konzepte „Europa und Europäisierung“ der laufenden forost-Projektphase angestoßen wurden. Belegt wird, dass Diversität sowohl Chancen als auch Risiken für eine Gesellschaft in sich bergen.

Frensch und Gaucaite-Wittich zeigen den Nutzen von Diversität in Gestalt einer höheren Vielfalt von Produkten, die sich – verfügbar gemacht durch Handel – in höherem volkswirtschaftlichem Wachstum niederschlägt. Dagegen demonstriert Dietz, dass Diversität in Migrationsmustern auf Seite der aufnehmenden EU Länder nicht nur positive Aspekte besitzt, sondern auch Gefahren in sich birgt. Das wiederum impliziert die Notwendigkeit konzertierter Aktion mit dem Ziel der Formulierung einer gemeinsamen Migrationspolitik in der Europäischen Union, um vom Zustrom der Menschen auch tatsächlich zu profitieren.

Der Aufsatz von Barbara Dietz widmet sich den neuen migrationspolitischen Herausforderungen an den Grenzen der erweiterten Europäischen Union im Osten. Hier konzentriert sich der Blick auf die Migrationsbeziehungen zwischen der Ukraine und der Europäischen Union, deren Dimensionen, Ziele und Ursachen untersucht werden. Die Studie zeigt eine zunehmende regionale Diversität dieser Wanderungsbewegungen seit dem Ende der neunziger Jahre.

Während die starken Unterschiede des Lebensstandards und die wachsende Arbeitslosigkeit in der Ukraine die Wanderungen in die Europäische Union anstoßen, sind im Falle Deutschlands, Polens, Ungarns, der Tschechischen Republik und der Slowakei auch traditionelle Netzwerkbeziehungen dafür verantwortlich. Hingegen zeigen sich in anderen EU-Ländern wie z.B. Portugal, Spanien, Italien und Griechenland bemerkenswerte Migrationsströme aus´der Ukraine, ohne dass es vorher besondere Beziehungen weder auf ökonomischem oder politischem Gebiet noch aufgrund von Migrationsbeziehungen in der Vergangenheit gab. In diesen Fällen war die Nachfrage nach geringqualifizierten, oft saisonalen Arbeitskräften ausschlaggebend für die Wanderungsbewegungen.

Obwohl ein großer Teil dieser neuen Migrationen temporär und zirkulär sein dürfte, sehen sich die Mitgliedsstaaten der Europäischen Union einem wachsenden Immigrationsdruck aus der Ukraine gegenüber. Vor diesem Hintergrund ist es das Ziel der Europäischen Union eine gemeinsame Migrationspolitik zu entwickeln um den wirtschaftlichen und sozialen Nutzen dieser neuen Wanderungen zu realisieren.

Der Aufsatz von Richard Frensch beschäftigt sich mit der direkten Messung technologischer Zustände mit Hilfe von handelsbasierten Maßen der Produktvielfalt. Zählmaße der Vielfalt von Kapitalgütern verhalten sich – unter Berücksichtigung von Produktdifferenzierung nach Herkunftsland – tatsächlich wie Technologiemaße, wenn Änderung von Technologie als ein Lernprozess aufgefasst wird. Dies trifft hingegen nicht auf Zählmaße der Vielfalt von Vor- und Zwischenprodukten zu. Auf der Basis dieser Ergebnisse, die auf Paneldaten für OECD und Transformationsländern basieren, lässt sich konstatieren, dass es im Untersuchungszeitraum tatsächlich zu einer bedingten technologischen Konvergenz gekommen ist. Lässt man auch Einflüsse von Transformationsreformen auf die technologische Konvergenzgeschwindigkeit zu, so findet sich ein signifikanter, positiver Einfluss der Transformationsreformen im Finanz- und Bankenwesen auf die geschätzte technologische Konvergenzgeschwindigkeit.

Preface The two papers in this volume stress different aspects of diversity, made possible by “Europe and Europeiasation,” the central concepts of this forost project phase. The papers constitute evidence on that diversity incurs both benefits and risks for a society. Frensch and Gaucaite-Wittich stress the benefits of diversity, in as much as an increasing variety of products, available in an economy by way of trade, will result in higher growth. Dietz, however, demonstrates that the diversity of migration patterns may well be perceived as risk and chance on the receiving side, implying concerted action aiming at common migration regulations to benefit from the inflow of people.

The first paper tackles the issue of direct measurement of the state of technology by trade-based measures of product variety. A trade-based count measure of the variety of available capital goods, defined over an expanded product space allowing for product differentiation by country of origin, is indeed found to behave “as if” it represented technology when change of technology is understood as a learning process. Variety measures of available primary and intermediate inputs do not behave this way. Based on available capital goods variety estimations, there is conditional technological convergence among a panel of mostly OECD and transition countries.

Extending the analysis to allow for transitional reforms to influence technological convergence shows that banking reforms exert a positive and significant effect on the speed of technological convergence.

In focussing on the migration policy challenges at the new Eastern borders of the enlarged European Union, the second paper of this report analyses the determinants, patterns and dimensions of recent migrations between the Ukraine and European Union member states. Concerning the choice of destination regions, the study reveals an increasing regional diversity in the movements between the Ukraine and European Union countries since the end of the 1990ies. Whereas high income differences and a lack of job opportunities in the sending country trigger these movements in general, they are additionally based on traditional migration patterns and network relations in states such as Germany, Poland, Hungary, the Czech and the Slovak Republic. In other countries, such as Portugal, Spain, Italy and Greece, labour migrations from the Ukraine have developed in the absence of networks, cultural and political ties. In these cases, the demand for lowskilled labour in segmented markets, particularly in the nontraded goods sectors of the economy seems to have supported the movement of Ukrainian labour migrants. Although a considerable part of these movements are expected to be temporary or circular, European Union countries face a potentially substantial labour migration from the Ukraine, further diversifying their immigrant populations. As the number of Ukrainian citizens willing to enter the European Union will almost certainly exceed the legal opportunities currently in force, illegal migrations are likely to occur. Although the European Union has undertaken some efforts to develop common migration regulations, many of the proposed policy measurements are still indeterminate,´particularly in the case of low-skilled labour movements.

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