| | Sprachdaten | | | | | | | | Kodifikation | | | | | | | | | | | | Geschichte | | | | | | | | | | | | | | | | Sprachkultur heute | | | | | | | | | | | | | | |
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UkrainischSprachpolitikKonstellationenRechtliche Regelungen· | Gesetz | Gesetz der Ukrainischen Sowjetrepublik über die Sprachen in der Ukrainischen SSR | | Erklärung | Im Januar 1990 in Kraft getreten. Artikel 2 des Sprachgesetzes lautet: "Die Ukrainische SSR garantiert die allseitige Entwicklung und Verwendung der ukrainischen Sprache in allen Bereichen des öffentlichen Lebens". Das Sprachgesetz sollte die Sprachensituation in der Ukraine wesentlich verändern. Das Ukrainische sollte die offizielle Sprache des Geschäftsverkehrs, der Arbeit und Dokumentation der staatlichen und gesellschaftlichen Organe, der Parteien, Unternehmen, Anstalten und Organisationen der Republik werden. Gleichzeitig wurde den Bürgern das Recht auf eine freie Verwendung jeder beliebigen anderen Nationalsprache auf dem Territorium der Republik, die Freiheit der Wahl der Sprache im Verkehr mit Ämtern und Organisationen garantiert. Eine konsequente Ausführung dieses Sprachgesetzes, das eine Entrussifizierung der Ukrainer, aber keine Ukrainisierung der Russen oder anderer Minderheiten vorsieht, hätte schon in den letzten Jahren, insbesondere nach Erklärung der ukrainischen staatlichen Unabhängigkeit am 24. August 1991, zu wesentlichen Veränderungen in der Sprachsituation der Ukraine führen müssen. Gleichzeitig lässt sich aber konstatieren, dass die Realisierung des Sprachgesetzes in der Ukraine mit großen Schwierigkeiten zu kämpfen hat. So wird das Ukrainische nicht immer in allen Regionen als Sprache der staatlichen Institutionen, bei der technischen Dokumentation und in der Armee verwendet. Die gegenwärtige Expansion des Russischen erstreckt sich auf die Presse, das Verlagswesen, Fernsehen und weitere Bereiche des ukrainischen Kulturlebens. Darüber hinaus gibt es regional erhebliche Schwankung bei der Verwirklichung des Sprachgesetzes. Die russischsprachige Bevölkerung lebt hauptsächlich (22,1% laut den Angaben vom 01. 01. 2000) im östlichen und südlichen Landesteil sowie in den großen Industriezentren, so z. B. in Donec’k, Luhans’k, Dnipropetrovs’k, Charkiv, Odessa und weiteren vorläufig noch stark russisch geprägten Städten. Auch auf der Krim kommt die sprachliche Ukrainisierung nur langsam voran. | | Datum | Dezember 1989 |
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