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Tschuwaschisch

Kennzeichen

Phonetik

(1) Vokalharmonie: in einem Wort dürfen gewöhnlich nur Vokale der hellen oder der dumpfen Reihe vorkommen. (2) Zahlreiche Fälle der Vokalveränderungen, Reduktion, Schwunds, Elision. Ein Übergang der Vokale eines Worts von der palatalen in die velare Klasse und umgekehrt ist möglich. (3) Verdoppelung des Konsonanten im Genitiv, Dativ, Akkusativ sowie beim Antritt der Possessivsuffixe bei sämtlichen Substantiven, die auf einfachen Konsonanten und reduzierten Vokal ausgehen.

Morphologie

(1) Kein grammatisches Geschlecht. (2) Man unterscheidet die primären Kasus wie Kasus indefinitus, Genitiv, Dativ, Akkusativ, Direktiv, Lokativ, Ablativ, Komitativ und die sekundären Kasus - Instrumental, Adverbialis, Terminalis, Kausalis und Äquativ. (3) Keine starke Grenze zwischen den Wortarten. (4) Im Präsens gibt es keine Kopula. (5) Im Tschuwaschischen findet man zahlreiche analytische Verben, die eine Aktionsart und verschiedene Modalitäten ausdrücken können.

Syntax

(1) Das typische Satzmodell S-O-P wird häufig durchbrochen. (2) Näher bestimmende Wörter oder Satzteile folgen auf die näher zu Bestimmenden.

Schrift

Man verwendet die kyrillische Schrift. In den 70er Jahren des 19. Jh. verfasste I. Jakovlev das erste tschuwaschische Alphabet, das siebzehn russische Buchstaben und weitere acht mit diakritischen Zeichen enthielt und bis 1933 in Gebrauch war. In sowjetischer Zeit kam es zu wichtigen Veränderungen in der Orthographie. Seitdem zählt das aktuelle Alphabet des Tschuwaschischen 37 Buchstaben - 33 aus dem russischen Alphabet und vier mit diakritischen Zeichen.