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Armenisch

Kennzeichen

Phonetik

(1) Das Armenische weist viele hart klingende Kombinationen von Konsonanten auf und ist besonders reich an Affrikaten. (2) Es gibt zwei Phoneme r, die eine bedeutungsunterscheidende Funktion haben: tar 'trage' - ta´r 'Buchstabe'. (3) Lange Vokale fehlen. (4) Die Betonung liegt gewöhnlich auf der letzten Silbe.

Morphologie

(1) Es gibt kein grammatisches Geschlecht. (2) Die Markierung des Nomens mittels eines indefiniten nachgestellten Artikels me oder men. (3) Sieben Kasus. Die Numerus- und Kasusmarkierung folgt im Wesentlichen agglutinierenden Gesichtspunkten. (4) Die alten Flexionsformen der Verben wurden im Grossen und Ganzen durch neue Formen ersetzt, die den Gebrauch von Hilfsverben erfordern (vergleichbar mit dem deutschen “Er wird kommen”). (5) Im Verbalbereich unterscheidet man: drei Tempora (Präsens, Präteritum, Futur), fünf Modi (Indikativ, Imperativ, Konjunktiv, Konditional, Nezessitativ), eine Aktiv-Passiv-Diathese.

Syntax

(1) In der Nominalphrase steht der Possessor vor dem Possessum: barjr sar 'hohes Berg' (2) Hoher Grad der Bildungen partizipialer oder auf dem Infinitiv basierender Unterordnungen. (3) Das Thema wird normalerweise vor dem Verb gesetzt. (4) Das doppelte Negativ. (5) Die Wortstellung ist frei, doch wesentlich bestimmt von pragmatischen Faktoren.

Schrift

Die armenische Schrift ist zur festen Grundlage der nationalen Sprache und der Kultur geworden: sie symbolisiert die Eigenständigkeit der armenischen Sprachtradition seit 1600 Jahren. Die armenische Orthographie basiert auf dem graphischen System von Mesrob Maschtoz, welches er in den Jahren 404-412 entwickelt hat, und ist seither kaum verändert worden. Sie zählt mehrere Varianten, darunter auch ein komplettes System von Majuskeln, die zur Hervorhebung oder in Überschriften verwendet werden. Das armenische Alphabet besteht aus 39 (ursprünglich 36) Buchstaben.