KodifikationsgeschichteDas Aromunische ist zu drei verschiedenen historischen Zeitpunkten Gegenstand von im weitesten Sinne sprachpflegerischen Maßnahmen geworden. An der Wende vom 18. zum 19. Jh. erschienen mehrere Grammatiken und Sprachlehrwerke, in denen erstmals Regeln für das Aromunische aufgestellt wurden. Das bedeutendste Werk stammt von M. G. Bojadschi, das noch mehrere weitere Ausgaben und Nachdrucke erfuhr. In verschiedenen Wörterbüchern, unter denen das von T. Papahagi das bedeutendste ist, ist das Aromunische aufgenommen. Am Ende des 19. und zu Beginn des 20. Jhs. wurden mit kräftiger Unterstützung durch den rumänischen Staat zahlreiche aromunische Schulen in Nordgriechenland errichtet. Die Intention des rumänischen Staates war dabei vor allem die Förderung der Nationalbewegung unter den Aromunen. So verwundert es nicht, dass auch sprachlich in dieser Phase eine weitgehende Ausrichtung auf Bukarest zu beobachten ist. Viele Lehrer sowie auch die meisten Schulbücher stammten aus Rumänien. Nach dem 2. Weltkrieg ist das Aromunische in den traditionellen Siedlungsgebieten auf dem Balkan nicht über den Status eines lediglich mündlich gebrauchten Idioms hinausgekommen. |