AllgemeinesDas Aromunische ist neben dem Dakorumänischen die einzige der vier rumänischen Varietäten, für die Versuche zur Sprachpflege gemacht wurden und werden. Seit den 1980er Jahren aber wird von verschiedenen Gruppen von Exilaromunen versucht, das Aromunische durch diverse Initiativen zu stützen. Hierzu zählt auch die Herausgabe von Zeitungen und Büchern, darunter Schul- und Sprachlehrbücher. Wenn sich auch vor einigen Jahren im makedonischen Bitola eine „Weltvereinigung der Aromunen” (Ligâ mundialâ Armânjlor) gegründet hat, so gibt es keine allgemein anerkannte Institution mit entsprechender Autorität, vielmehr ist ein mehr oder weniger großes Durcheinander zu beobachten, da mittlerweile nicht nur die im Ausland lebenden Aromunen, sondern nach den politischen Veränderungen der 1990er Jahre auch die Aromunen in den traditionellen Siedlungsgebieten zaghafte Versuche der Sprachpflege machen, wobei aber jede Vereinigung (und davon gibt es inzwischen bereits mehrere Dutzend) und jeder Autor eigene Vorstellungen haben. Es gibt nicht nur Differenzen zwischen Aromunen in Griechenland, Makedonien, Albanien usw., sondern auch innerhalb eines Landes. Unterschiede und Streitpunkte sind etwa die Frage nach der Ausrichtung auf Rumänien (bzw. der Ignorierung der dakorumänischen Sprachnormen) oder die Verwendung des lateinischen bzw. griechischen bzw. kyrillischen Alphabets. So ist die heutige Situation vor allem durch eine nur noch schwer zu überblickende Vielfalt von unterschiedlichen Gebrauchsnormen gekennzeichnet. Bei der Betrachtung der über 200 aromunischen Vereine Griechenlands fällt auf, dass keiner von ihnen einen aromunischen Namen trägt und keiner sich die Erhaltung des Aromunischen zum Hauptziel erklärt hat (mit Ausnahme des Vereins von Véria). Zwar finden seit 1994 gelegentlich an der Aristoteles-Universität von Thessaloníki Kurse statt, in denen Aromunisch unterrichtet wird - von Sprachpflege kann aber keine Rede sein. |