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Obersorbisch

Kennzeichen

Phonetik

(1) Vokalsystem mit vier Öffnungsgraden; (2) Palatalitätskategorie im Konsonantismus ist sehr ausgeprägt. (3) Anfangsbetonung mit dynamischem Charakter. (4) Das Phonem һ gehört im Sorbischen zur Klasse der Sonanten, was in keiner anderen slawischen Sprache vorkommt.

Morphologie

(1) Reich ausgebildete Nominalflexion: sechs bis sieben Kasus; (2) Belebtheits- und z. T. Personalitätskategorie (Rationale-Nonrationale); (3) Ein gut ausgebautes System der Vergangenheitstempora: Perfekt, Plusquampräteritum, Iterativpräteritum, Präteritum. (4) Zahlreiche Archaismen, z. B. Dual. (5) In der Kategorie der Gradation unterscheidet man außer Positiv, Komparativ, Superlativ die vierte Form - Absolutiv, die mithilfe des Präfixes na- von Superlativformen gebildet wird (z.B.: rjany 'schön' → rjenši 'der Schönere' → najrjenši 'der Schönste' → nanajrjenši 'der absolut Schönste'.

Syntax

(1) Verwendung des Indikativs anstelle des Konjunktivs in Objektnebensätzen zum Ausdruck eines Willensaktes. (2) Genitiv der Verneinung gerät außer Gebrauch. (Zusatz: November, 2003)

Schrift

Lateinische Schrift mit Verwendung von Diakritika nach polnischem und tschechischem Vorbild; vor dem 19. Jh. noch Frakturschrift mit deutscher Orthografie.