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Litauisch

Kodifikationsgeschichte

Im 17. Jh. erfolgten die ersten Normierungs- und Kodifikationsversuche der litauischen Sprache im Zusammenhang mit der Reformation. In dieser Zeit versuchte Daniel Klein, die Normen der litauischen Schriftsprache in Ostpreußen zu kodifizieren: Grammatica Litvanica (1653) und Compendium Litvanico-Germanicum (1654). Klein war der erste Theoretiker der litauischen Sprachkultur, er schuf die Grundlagen für die Schriftsprache auf der südwestaukštaitischen Basis.

K. Sirvydas galt als erster litauischer Lexikograph (um 1620 erstes Wörterbuch, von dem keine Exemplare erhalten sind; erhalten ist 1642 ein in Vilnius gedrucktes polnisch-lateinisch-litauisches Wörterbuch Dictionarium trium lingvarum mit etwa 10 000 litauischen Wörtern). Zweisprachige Wörterbücher (litauisch-deutsche und deutsch-litauische Wörterbücher: 1730 von Fr. Haack, um 1740 von J. Brodavskis, 1743 von Pil. Ruigys (Ruhig), 1800 von K. G. Milkus) und Grammatiken (1747 Litauische Grammatik von Pov. Ruigys (Ruhig), 1791 Neue litauische Grammatik von G. Ostermeyer, 1800 Anfangs-Gründe einer Littauischen Sprach-Lehre von K. G. Milkus) trugen zur Weiterentwicklung der litauischen Schriftsprache auf der Grundlage der südwestaukštaitischen Mundart bei. Zur Herausbildung der litauischen Schriftsprache auf südwestaukštaitischer Grundlage leistete F. Kuršaitis einen großen Beitrag (1843 Beiträge zur Kunde der littauischen Sprache, 1876 Grammatik), der der Begründer der litauischen Akzentologie war.

Als kodifizierte Sprache gilt das Litauische erst seit Ende des 19./Anfang des 20. Jhs. K. Būga hat den Grundstein für das umfangreichste kodifizierende Wörterbuch gelegt und 1924-25 zwei erste Bände vorbereitet. Nach seinem Tod hat J. Balčikonis 1930 die Arbeit am Wörterbuch übernommen und mit seinen Mitarbeitern fortgesetzt. Auf Initiative des Lietuvių Kalbos Institutas (Institut der litauischen Sprache) sind bis 2001 19 Bände erschienen.