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Mari

Kennzeichen

Phonetik

Mittelgroßes Vokalinventar (i, e, ü, ö; u, o, a, dazu einen reduzierten Hintervokal, keine Diphthonge), suffixale Vokalharmonie, keine Quantitätsopposition. Mittelgroßer Konsonantenbestand (19, starke Spirantenreihe), Stimmtonopposition nur bei Sibilanten, Moullierungsopposition nur bei n, l; keine Quantitätsopposition und keine Anlautcluster im autochthonen Wortschatz; Konsonantenalternationen in Flexion und Wortbildung. Komplizierte Betonungsverhältnisse, abhängig von der Qualität des Vokalismus.

Morphologie

Schwache Unterscheidung der Wortarten, besonders unscharfe Grenze zwischen Suffix und Postposition oder sonstigem Nomen.Kategorien des nominalen Bereichs: Numerus (aber nur sehr schwache Kennzeichnung des Plurals, kein genuines Pluralsuffix), Kasus (7, davon 3 Lokalkasus), Possession (Possessivsuffixe der 3. Person dienen auch zur Bezeichnung von Definitheit); die Abfolge der Suffixe dieser drei Kategorien ist nicht fest geregelt: Suffixlockerheit; keine morphologische Komparation. Verbaler Bereich: zwei Konjugationen (verknüpft mit zwei verbalen Stammtypen), Personalendungen je nach Modus und Tempus verschieden; Tempus (3 synthetisch und 4 analytisch/mit infinitem Hilfsverb gebildet, zum Teil mit Aktionsarten und evidentiellen Nuancen gekoppelt), Modus (3: Indikativ, Imperativ und Desiderativ), kein Passiv.

Syntax

Verneinung mit Verneinungsverb, stark entwickelter infiniter Bereich, kein haben-Verb. Stammform/Nominativ tritt in vielen syntaktischen Funktionen (Subjekt, Objekt, Attribut u. a.) auf; Hypo- und Parataxe bevorzugt konjunktionslos (mit infiniten Verbformen, keine genuinen Konjunktionen, schwach entwickeltes Relativum); keine Kongruenz des Adjektivattributs; unmarkierte Wortfolge S-O-V.

Schrift

Kyrillisch; im Laufe des 20. Jhs. gab es immer wieder orthographische Modifikationen der schriftsprachlichen Norm. Die Orthographien stützen sich im Wesentlichen auf das phonologische Prinzip, alle bedienen sich mit Modifikationen des kyrillischen Alphabets.