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Mordwinisch

Einordnung

Sprachfamilie

Finno-ugrisch; Das Wolgafinnische wird zusammen mit dem Mari unter dem Begriff "Wolgafinnisch" subsumiert. Früher nahm man an, dass die beiden Sprachen in einem engeren genetischen Verhältnis stünden; neueren Forschungsergebnissen zufolge lässt sich ein solches Verhältnis nicht begründen, sodass man unter dieser Zusammenstellung nur eine areale verstehen kann. Im Unterschied zu dieser traditionellen westlichen finnougristischen Sicht setzt man in Russland jeweils zwei Sprachen an: Das Mordwinische wird unterteilt in (1) Erza(-Mordwinisch) und (2) Mokša(-Mordwinisch). Es gibt keine sprachlichen Kriterien, die diese Einschätzung als separate Sprachen (und nicht als Dialektausprägung einer Sprache) für notwendig erscheinen lassen, die Unterschiede sind keineswegs so bedeutsam. Die russische Sicht, die teilweise von den Mordwinen übernommen wurde, stützt sich vielmehr auf politisch-geographische Faktoren: Die Sprachgebiete liegen etwas getrennt voneinander, und mit der seit den 1920er Jahren verfolgten offiziellen sowjetischen Politik hatte man ein größeres Ethnos in zwei kleinere und damit leichter kontrollierbare zerlegt. Im Falle der Mordwinen wird diese Spaltung durch das gespannte Verhältnis der beiden Teilethnien zueinander zusätzlich zementiert. Die Mordwinen besitzen keine gemeinsame Eigenbenennung.

Sprachtypus

Agglutinierend; mehr Tendenzen zum flektierten Typus als das Mari; insgesamt synthetischer strukturiert.