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Udmurtisch

Sprachperioden

18. Jahrhundert

Im Falle des Udmurtischen sind die dialektalen Unterschiede seit dem 18. Jh. bekannt. Schon in den ersten größeren Denkmälern wurde versucht, eine Synthese der verschiedenen Ausformungen zu finden, was zu einer Art künstlicher Sprachform führte.

19. Jahrhundert

Im 19. Jh. dagegen, vor allem im Umfeld der zum Zwecke der Missionierung übersetzten religiösen Literatur, bezog man sich ausdrücklich auf bestimmte Dialekte in der Schriftlichkeit, d. h. es war kein vorrangiges Ziel, mit den Übersetzungen eine für alle Udmurten gültige Schriftsprache zu etablieren.

20. Jh. (nach 1917)

Erst als nach 1917 das Analphabetentum staatlicherseits zurückgedrängt, die allgemeine Bildung forciert und in großem Umfang publiziert werden sollte (und später auch wurde), stand die Frage nach einer einheitlichen sprachlichen Grundlage für die Schriftlichkeit sowie einer einheitlichen Schreibung des Udmurtischen im Mittelpunkt. Fast zwei Jahrzehnte währte der Streit zwischen Verfechtern des nördlichen und denen des südlichen Dialektes als Grundlage der Schriftsprache. In den 1930er Jahren einigte man sich schließlich auf einen Kompromiss zwischen der nördlichen und der südlichen Ausprägung, auf eine Art künstlich geschaffene Variante. Dazu wurden in größerem Umfang Eigentümlichkeiten beider Dialekte aufgenommen oder als Varianten zugelassen. Im zweiten und dritten Viertel des 20. Jh. waren die Vertreter der wotjakischen Belletristik besonders aktiv, unter denen wäre Michail Petrow zu erwähnen. Nach einem Aufschwung zu Beginn der 90er Jahren hat der Umfang der udmurtischsprachigen Literatur wieder abgenommen, da es heute an einer breiten qualifizierten einheimischen Rezeption und der literarischen Betätigung fehlt.