AllgemeinesZur sprachlichen Situation in Bosnien: Heutzutage wird die Nationalsprache als wichtiger Bestandteil der jeweiligen Gruppenidentität interpretiert. Das Bosnische wird in der Republik Bosnien-Herzegowina offiziell als dritte Amtssprache neben dem Serbischen und Kroatischen propagiert; die bosnischen Kroaten verwenden im Wesentlichen das Zagreber Kroatische, die bosnischen Serben ein ijekawisches Serbisch (mlijeko, mjesto, im Gegensatz zum ekawischen Belgrader Serbisch mit mleko, mesto). Zur Zeit ist die Tendenz einer Re-Orientalisierung der bosnischen Sprache zu vermerken. Durch Wiederbelebung und Neueinführung türkischer, arabischer sowie persischer Lehnwörter soll vor allem der vorgebliche authentische und autochthone Charakter des Bosnischen hervorgehoben und die Unterscheidbarkeit zu Serbisch und Kroatisch gestärkt werden. Ferner soll auch die erlangte Eigenständigkeit und Identität durch die bosnische Sprache bekräftigt werden. Die bosnischen Printmedien unterscheiden sich in der Verwendung der Orientalismen, die je nach Einstellung der Redaktion von liberal bis nationalistisch ausgerichtet sind, wobei der Höhepunkt des verstärkten Gebrauchs überschritten zu sein scheint. (Zusatz: März, 2005) |