KodifikationsgeschichteDie heute gültige Schriftsprache, ihre Norm und ihre Orthographie, sind Ergebnisse des 20. Jhs. Die Kodifizierung des Komi beginnt im 18. Jh. mit Wortlisten, die von zumeist deutschen Gelehrten im offiziellen Auftrag eingeholt wurden. Mit dem Ende des 18. Jhs. begann die Periode der Bibelübersetzungen (bzw. Teilen von ihr) in Kyrilliza, die sich im 19. Jh. fortsetzte, das ansonsten im Zeichen von wissenschaftlicher Beschäftigung mit dem Komi stand (zwischen 1830 und 1860 entstanden sechs Grammatiken auf Russisch oder Deutsch, 1850 erschien das erste gedruckte Wörterbuch); in diesem Jahrhundert treten auch schon die Komi selbst als Verfasser eigenen Schrifttums, sogar eigener Schönliteratur, auf. Das Komi ist erheblich besser erschlossen als das Udmurtische; dies gilt zuvorderst für den Bereich der Dialektologie (im Komi für jeden Dialekt eine eigene Monographie, dazu Dialektwörterbücher, im Udmurtischen dagegen nur sporadisch) und Etymologie, aber z. B. auch für den Bereich der Gegenwartslexik. |