Komi

Verbreitung

>Minderheitensprache

Das Sprachgebiet des Komi erstreckt sich zuvorderst auf die Republik Komi (russ. Komi Respublika seit 1992, seit 1990 Sozialistische Republik; zuvor von 1936 an Autonome Republik, von 1921 an Autonomes Gebiet) als Teil Russlands, die im äußersten Nordosten Europas liegt (im Osten durch den Ural von Sibirien getrennt); Fläche 415 900 qkm, 1,25 Mio. Einwohner (1989; davon 23,3% Komi, 57,7% Russen), Hauptstadt Syktyvkar (232 000, davon 126 000 Russen, 78 000 Komi); 84,5% der Komi leben in der Republik. Das Sprachgebiet der Komi-Permjaken ist primär der Autonome Bezirk der Komi-Permjaken (seit 1977, zuvor Nationalkreis der Komi-Permjaken, gegründet 1925), der zur Oblast' von Perm' gehört (südlich an die Republik Komi stoßend); Fläche 33 000 qkm, Einwohner 158 500 (1989; davon 60,2% Komi-Permjaken, 36,1% Russen: die Komi-Permjaken sind das einzige finnougrische Volk Russlands, das in dem nach ihm benannten Gebiet in der Überzahl ist), Hauptstadt Kudymkar (33 600, davon 65,8% Permjaken); 62% der Komi-Permjaken leben in dem Autonomen Bezirk, der Rest lebt vor allem in der Oblast´ von Perm´. Dass die Komi-Syrjänen als namengebende Bevölkerung heute deutlich in der Minderheit in ihrer Republik sind, ist eine Erscheinung, deren Entwicklung vor dem 2. Weltkrieg ihren Anfang nahm und sich dann in der 2. Hälfte des 20. Jhs. beschleunigte. 1926 bildeten die Komi einen Bevölkerungsanteil von 87% in der Republik. Zwei Faktoren sind für die prozentuale Abnahme der Komi wesentlich: (1) die enorme Erschließung und Industrialisierung (Steinkohle, Öl, Gas) und (2) das System der GULAG, das in der Republik Komi am stärksten vertreten war (1879 hatte das Gebiet der späteren Republik 170 600, 1990 dagegen 1 264 900 Einwohner). Die letzten zuverlässigen Zahlen stammen von der offiziellen Volkszählung aus dem Jahre 1989. Demnach gab es - solche, die sich zum Ethnos zählen - 496 579 Komi (davon 344 519 Komi-Syrjänen und 152 060 Komi-Permjaken); von diesen sprachen 349 046 das Komi als Muttersprache (70,3%, außerdem als zweite Sprache 30 718, insgesamt also 379 764 oder 76,5%). Unter diesen ist die ältere Generation erheblich stärker vertreten als die jüngere.