<< zurück
 
Sprachdaten
 Sprachbezeichnung
 Verbreitung
 Dialekte
 
Kodifikation
 Einordnung
 Kennzeichen
 Kodifikationsgeschichte
 Personen
 Publikationen
 
Geschichte
 Sprachperioden
 Texterzeugnisse
 Personen
 Politik
 Statusänderungen
 Sprachkontakte
 Sprachpurismus
 
Sprachkultur heute
 Allgemeines
 Sprachpolitik
 Sprachförderung
 Minderheiten
 Institutionen
 Medien
 Spezifika

Komi

Sprachförderung

Bildungsinstitutionen

Der Anteil der Schüler, die am Unterricht in Komi teilnehmen, konnte von 1988 bis 1995/96 deutlich gesteigert werden: 8% vs. 17,95% aller Schüler, und zwar sechs Stunden wöchentlich für die Muttersprachler und drei Stunden für Russischsprachige; von 549 Schulen in der Republik nehmen 269 Schulen an dieser Unterrichtung teil. 1991 wurde ein nationales Gymnasium mit Schwerpunkt Syrjänisch in Syktyvkar gegründet, an dem auch russische Kinder unterrichtet werden. Von 856 (1996) Kindergärten wurde an 207 ein nationales Programm, an weiteren 266 ein zweisprachiges Programm umgesetzt, insgesamt nahmen daran 16 700 (von ca. 74 000) Kinder teil. Auch wenn der Anteil der Schüler und Kinder 1996 damit noch unter dem Anteil der Bevölkerung der Komi an der Gesamtbevölkerung lag, darf man annehmen, dass sich diese Entwicklung in den Jahren seither weiter verbessert hat. Immer noch problematisch scheint die Versorgung mit einschlägigem Lehrmaterial zu sein, wohinter ein Mangel an finanziellen und personellen Ressourcen steht. Zur Verbesserung dieser Situation im Hochschulwesen wurden an pädagogischen Hochschulen einschlägige Studienrichtungen eingerichtet, an der 1972 gegründeten Universität von Syktyvkar wurde 1994 eine finnougrische Fakultät eröffnet, die bereits im ersten Jahr 100 Studienplätze (3/4 davon im Hauptfach) besetzen konnte.Ganz anders ist die Situation bei den Komi-Permjaken, obwohl sie doch die Bevölkerungsmehrheit stellen: Gerade vor diesem Hintergrund sticht ins Auge, dass nur 26,6% (1994) der Kinder (d. h. kaum die Hälfte der permjakischen) an einschlägigen Unterrichtsveranstaltungen teilnahmen, wobei die Situation in der Hauptstadt Kudymkar (mit permjakischer Bevölkerungsmehrheit) besonders schlecht war. Die höhere Bildung im nationalen Bereich findet in Syktyvkar statt.

 Typ / Name: Сыктывкарский государственный университет / Staatliche Universität Syktyvkar
 Homepagehttp://www.syktsu.ru/
 BeschreibungGegründet 1972. 1994 wurde der finnisch-ugrische Bereich mit drei Instituten eingerichtet: 1) das Institut für Syrjänisch und Finnisch-Ugrische Sprachen, 2) das Institut für Syrjänische Folklore und Literatur, 3) das Institut für Regionalstudien.

 Typ / Name: КГПИ - Коми государственный педагогический институт / Komi Staatliche Pädagogische Hochschule
 Homepagehttp://www.kspi.parma.ru/kspi.htm
 BeschreibungGegründet 1932. Darunter findet man den Lehrstuhl für das Komi an der Philologischen Fakultät. Die pädagogische Studienrichtung setzt das Erlernen der Fächer wie Vergleichende Grammatik der russischen Sprache und des Komi, Didaktik der russischen Sprache in Komi Schulen, Geschichte der Komi Literatur, Geschichte und Erdkunde der Komi Republik voraus.

Aktionen

 Programm zur Pflege und Entwicklung der komi-syrjänischen Sprache infolge des Sprachgesetzes von 1992:
"Die Umsetzung erfolgt in 3 Phasen auf 10 Jahre verteilt (die 1. Phase ist schon abgelaufen):"
 Beschreibung

 1. Phase (1994-1998):
"In der ersten Phase lag der Schwerpunkt auf der Ausbildung von Lehrkräften, im Publizieren notwendigen Lehr- und Wissenschaftsmaterials und im Unterrichten des Verwaltungspersonals in der Sprache. Auch wenn nicht jedes der hochgesteckten Ziele bis 1997 erreicht werden konnte, so ist doch z. B. die Zweisprachigkeit in den Behörden mancherorts schon Realität (durch Anreize wie Lohnerhöhung bei Spracherwerb und Teilnahme an den Sprachkursen während der Arbeitszeit); so wird das Komi bei politischen Aktivitäten (z. B. Wahlen auf allen Ebenen) verwendet, und auch im Straßenbild z. B. der Hauptstadt Syktyvkar ist die Zweisprachigkeit präsent."
 Beschreibung

 2. Phase:
"In der zweiten Phase steht ein breit angelegtes Unterrichtsprogramm (am Arbeitsplatz) im Mittelpunkt der Aktivitäten, das die Unterrichtung der gesamten Bevölkerung (mit Einschränkungen für die fast oder rein russischsprachigen Gebiete oder Städte) in der Sprache zum Ziel hat."
 Beschreibung

 3. Phase:
"In der dritten Phase wird die völlige Gleichstellung des Komi mit dem Russischen erreicht (d. h. auch, dass ein erheblicher Teil des traditionell monolingualen russischsprachigen Bevölkerungsteils zweisprachig werden müsste). "
 Beschreibung