DialekteBis zum 14./15. Jh. war die Formierung der serbokroatischen Dialekte abgeschlossen. Danach veränderte sich lediglich ihre territoriale Verteilung aufgrund der Bevölkerungsverschiebungen. In der modernen serbischen Dialektologie werden alle serbischen Dialekte in zwei Gruppen geteilt: 1) die torlakischen in Süd- und Ostserbien und 2) die štokawischen Dialekte. Die torlakischen Mundarten enthalten viele Gemeinsamkeiten mit den angrenzenden bulgarischen und makedonischen Dialekten ("Balkanisierung"). Ferner unterscheidet man drei Varianten der serbischen Standardsprache nach dem phonetischen Kriterium der supradialektalen Gliederung: - serbisch ekawisch mit den Zentren Belgrad und Novi Sad; - montenegrinisch-ostherzegowinisch ijekawisch mit den Zentren Podgorica und Nikšić; - Krajina-, bosnisch-herzegowinisch ijekawisch mit den Zentren Banjaluka und Trebinje. Obwohl alle drei Standardsprachen die gleiche grammatikalische Struktur aufweisen (neuštokawischer Dialekt), unterscheiden sie sich neben der Graphie auch im sprachlichen Überbau, vor allem im lexikalischen Bereich. Diese Unterschiede erschweren die gegenseitige Verständigung und Kommunikation der Serben, Kroaten, Bosniaken und Montenegriner jedoch nicht. |