<< zurück
 
Sprachdaten
 Sprachbezeichnung
 Verbreitung
 Dialekte
 
Kodifikation
 Einordnung
 Kennzeichen
 Kodifikationsgeschichte
 Personen
 Publikationen
 
Geschichte
 Sprachperioden
 Texterzeugnisse
 Personen
 Politik
 Statusänderungen
 Sprachkontakte
 Sprachpurismus
 
Sprachkultur heute
 Allgemeines
 Sprachpolitik
 Sprachförderung
 Minderheiten
 Institutionen
 Medien
 Spezifika

Albanisch

Dialekte

Albanisch wird im geschlossenen Siedlungsgebiet in zwei Hauptdialekten gesprochen: Gegisch und Toskisch, die ihrerseits bunte Variantengruppierungen in sich einschließen. Die beiden Hauptdialekte unterscheiden sich grundsätzlich durch lautliche Besonderheiten voneinander. Diese Dialektunterschiede haben die sprachliche Kommunikation nicht in einem Maße beeinträchtigt, dass sich Sprecher beider Dialekte nicht miteinander verständigen könnten. Historisch gesehen war die dialektale Verzweigung des albanischen Sprachgebiets in eine gegische und eine toskische Mundartenmenge von einer konfessionellen Dreiteilung der Bevölkerung in katholisch, orthodox und muslimisch überlagert.

Gegisch (gegërishte)
Nördlich des Flusses Shkumbin (Scampinus flumen).

Übergangsmundarten zwischen Gegisch und Toskisch
Südlich des Flusses Shkumbin.

Toskisch (toskërishte)
Südlich der Übergansmundarten. Wichtiges Dialektmerkmal: Verlust des Infinitivs, an dessen Stelle so wie in anderen Balkansprachen konjunktivische Bildungen vorkommen.

Dialekte in der albanischen Diaspora in Griechenland (arbërishte e Greqisë/Arvanitika) und Süditalien (arbërishte e Italisë/Italoalbanisch)
Diese Dialekte verfügen über archaische Merkmale, die sie den südtoskischen Mundarten näher bringen. Dies kann dadurch erklärt werden, dass die Mehrheit der Emigranten der alten Diaspora in Griechenland und Italien aus den südlichen Gebieten des geschlossenen Siedlungsraums stammen. Das Erhalten dieser archaischen Dialektmerkmale und nicht zuletzt die Sonderentwicklung dieser Mundarten unter dem starken Einfluss des griechischen bzw. italienischen Substrats, Adstrats und Superstrats haben dazu geführt, dass die Verständigung zwischen den albanischen Diasporasprechern und den Albanern aus dem geschlossenen Sprachraum nahezu unmöglich ist. Diese zeitlich und räumlich bedingte Differenzierung hat manche Forscher angeregt, diese Mundarten als eigene Sprachen zu behandeln.