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Karelisch

Kodifikationsgeschichte

Es gibt keine Grammatik für das Karelische insgesamt, da seine Dialekte sehr voneinander abweichen.

Abgesehen von der frühesten ostseefinnischen Sprachprobe, der wohl karelischsprachigen, in Novgorod gefundenen kurzen Birkenrindeninschrift aus dem 13. Jh., beginnt die Kodifizierung der kleineren ostseefinnischen Sprachen sehr spät (Karelisch im 17. Jh.), in ihren Anfängen ganz zufällig, immer quantitativ sehr dünn (Wörterverzeichnisse oder kurze Textfragmente) und von Nicht-Muttersprachlern immer relativ unscharf aufgezeichnet.

Im 19. Jh. dominiert das Sammeln von Folklore durch Nicht-Muttersprachler aus wissenschaftlichen Motiven, daneben erscheinen die ersten Übersetzungen von Teilen der Bibel für das Karelische und die ersten Grammatiken, während Wörterbücher erst im 20. Jh. abgefasst werden.

Entsprechend war bis ins 20. Jh. die Kenntnis des Karelischen schlecht bzw. nicht vorhanden. Versuche, eine Schriftsprache und eine entsprechende Norm zu schaffen, gab es auf russischem Gebiet in den 1930er Jahren (bis 1937), auf lettischem Gebiet in den 1920er Jahren, und dann wieder ab dem Ende der 1980er Jahre.

Für das Karelische gibt es in Lateinschrift mehrere, den dialektalen Unterschieden Rechnung tragende Schriftsprachen (Eigentliches Karelisch, separat dazu Tver´-Karelisch, und Olonetzisch; nicht jedoch für den kleinsten Dialekt, das Lüdische), gleichfalls in einer am phonematischen Prinzip orientierten Orthographie.