<< zurück
 
Sprachdaten
 Sprachbezeichnung
 Verbreitung
 Dialekte
 
Kodifikation
 Einordnung
 Kennzeichen
 Kodifikationsgeschichte
 Personen
 Publikationen
 
Geschichte
 Sprachperioden
 Texterzeugnisse
 Personen
 Politik
 Statusänderungen
 Sprachkontakte
 Sprachpurismus
 
Sprachkultur heute
 Allgemeines
 Sprachpolitik
 Sprachförderung
 Minderheiten
 Institutionen
 Medien
 Spezifika

Dakorumänisch

Texterzeugnisse

Unter den romanischen Nationalsprachen ist das Rumänische diejenige, die am spätesten schriftlich verwendet wird. Das früheste Dokument des Rumänischen ist ein Brief aus dem Jahre 1521. Die Gründe, warum das Rumänische nicht schon früher schriftlich verwendet wurde und warum dies im frühen 16. Jh. geschieht (auch wenn man ziemlich sicher sein darf, dass es frühere, aber nicht erhaltene schriftliche Dokumente in rumänischer Sprache gibt), sind vielfältiger Natur. Für die Frage der Sprachkultivierung bedeutsam ist jedoch die Tatsache, dass das Rumänische in dieser Zeit nur ein sehr geringes Prestige genoss. So sind die rumänischen Texte des 16. und 17. Jhs. vorwiegend Übersetzungen aus dem Slawischen in ein ausgesprochen hölzernes Rumänisch. Auch gab es im Gebiet des heutigen Rumänien natürlich nicht das soziokulturelle Umfeld, das die Entwicklung einer rumänischen Literatursprache hätte begünstigen können, zumal das Land unter osmanischer Oberhoheit stand. Im 16. Jh. vollzieht sich insofern ein kleiner Wandel, als nun einige Landesteile, vor allem Siebenbürgen, mit den Gedanken der Reformation in Kontakt geraten; ferner breitet sich der Buchdruck von Venedig über Serbien kommend in den rumänischen Landen aus, und nach und nach werden Bojaren sowie ein städtisches Bürgertum einflussreich, die des Slawischen nicht mehr mächtig sind. Es spielen also ähnliche Faktoren eine wichtige Rolle wie in anderen Sprachgebieten auch.Die Sprachform der ältesten erhaltenen sprachlichen Zeugnisse ist mehrfach kontrovers diskutiert worden, insbesondere die Frage, aus welcher Region sie stammen und ob die sich dadurch herausbildende Schriftsprache einheitlich war oder ob man eher von „Literaturdialekten” ausgehen muss. Betrachtet man die Drucke aus der bedeutendsten und aktivsten Druckerei, die Coresi-Drucke, die zweifellos recht weit verbreitet waren, so sieht man, dass sie nicht in einer einheitlichen Sprachform abgefasst und somit auch nicht einfach zuzuordnen sind, sondern Elemente verschiedener Dialekte enthalten. Ein wichtiges Ereignis für die Vermittlung einer einheitlichen Sprachform ist die erste vollständige Bibelübertragung ins Rumänische, die sog. Bukarester oder Cantacuzino-Bibel aus dem Jahre 1688.

Werke

· Titel: Brief
AutorNeacşu von Cimplung
Erschienen1521
BeschreibungDas früheste Dokument des Rumänischen, ist der Brief eines walachischen Bojaren namens Neacşu, in dem dieser den Bürgermeister des siebenbürgischen Kronstadt (Braşov) vor den nahenden Türken warnt.

· Titel:
Erschienen1544
ErscheinungsortHermannstadt/Sibiu
BeschreibungDas erste Buch in rumänischer Sprache wurde gedruckt, das später verloren ging, jedoch in der Handschrift Codicele Sturdzan erhalten ist.

· Titel: Bukarester Bibel oder Cantacuzino-Bibel (Codicele Voronetean, Psaltirea Voroneteană, Psaltirea Scheiană, Psaltirea Hurmuzachi)
Erschienen1688
Typreligiöse Texte
BeschreibungErste vollständige Bibelübertragung ins Rumänische.