DialekteDie russischen Mundarten (говоры, наречия) bilden drei Gruppen: nordrussische, südrussische und mittelrussische Mundarten; sie entstanden in der Zeit der feudalen Zersplitterung vor dem 15. Jh. Die nördlichen vs. südlichen Mundarten stehen einander deutlich gegenüber. Sie unterscheiden sich u.a. in der Aussprache der Konsonanten g (gesprochen als Verschlußlaut im Norden, als Reibelaut im Süden) und č ( [ts] im Norden vs. [tš] im Süden) sowie durch die Präsenz zahlreicher Lehnwörter aus ostseefinnischen Dialekten im Norden. Die mittelrussischen Mundarten bildeten als dialektale Übergangszone (Gebiete bei Pskov, Tver’, Moskau, Vladimir, Ivanovo, Nižnij Novgorod, teilweise bei Novgorod, Jaroslavl’, Rjasan’) die Grundlage der russischen Literatursprache (vor allem die Moskauer Mundart) und dann auch der russischen Nationalsprache. |