SpezifikaDas slowenische Gebiet stellt die komplexeste sprachliche Drehscheibe Europas dar: Die slawische Sprachwelt begegnet hier der romanischen, der germanischen und der finno-ugrischen Welt.Slowenische Sprachpolitik und Sprachkultur müssen im Zeitalter der globalisierten Informationsgesellschaft besonders der Tatsache Rechnung tragen, dass der Gebrauch des Slowenischen in Slowenien wegen der Begrenztheit und des Ausgesetztseins dieses Sprachraumes nicht immer so selbstverständlich ist wie bei anderen Sprachen mit viel größerer Sprecherzahl. Slowenische Intellektuelle und viele andere Muttersprachler waren in der Geschichte zweisprachig (slowenisch-deutsch, slowenisch-serbokroatisch u. a.) und so ist es auch heute (slowenisch-englisch); sie können jederzeit und in jeder Situation die Sprache wählen, die ihrem Ausdrucksbedürfnis besser nachkommt. Slowenisch bleibt in diesem Konkurrenzkampf nur dann lebensfähig, wenn die Träger der slowenischen Sprachpolitik und Sprachkultur das Slowenische als voll entwickelte moderne Sprache bewahren – durch einen anspruchsvollen und gut organisierten Gebrauch der objektiv begrenzten Möglichkeiten (besonders im Schulwesen, Medien, Gesetzgebung, Finanzpolitik und durch wissenschaftliche Beobachtung sprachlicher Entwicklungen) – und damit das Abschieben ihrer Muttersprache ins Private und in die Folklore verhindern können.
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